48 Teilnehmer fanden sich am frühen Samstag Nachmittag zur ersten Neuauflage des Eppertshäuser Mitternachtsblitz in der Bürgerhalle zu Eppertshausen ein. Das Traditionturnier wurde bereits in den Jahren von 1958 bis 2004 jährlich ausgetragen und war besonders in den 70er und 80 er Jahren des letzten Jahrhunderts „Kult“ im Südhessischen Raum. In diesem Zeitraum gab es Teilnehmerzahlen von 150 bis 180 Spielern, die sich jedoch in den 90er Jahren bis zur letzten Austragung 2004 ständig verringerten. Da Blitzschachturniere in den letzten Jahren immer mehr zur Rarität werden, hat sich die Schachspielgemeinschaft Rödermark/Eppertshausen dazu entschlossen, diese Legende wieder auszutragen. Daher ist der Veranstalter mit der Teilnehmerzahl zufrieden, der Preisfond konnte einen Großmeister, drei internationale Meister und drei Fide Meister anlocken, deren Teilnahme den Anreiz für die reinen Amateure damit steigern.
Vom Zeitplan waren ca. acht Stunden Spielzeit im Zeitraum von 15 bis 24 Uhr angesetzt. Zuerst wurde in drei Gruppen a 16 Teilnehmer die Vorrunde ausgespielt. Dabei qualifizierten sich die ersten acht platzierten Spieler jeder Gruppe für das A Finale, während sich Platz neun bis 16 sich in im B-Finale wieder fanden. Die beiden Finalgruppen umfassten damit jeweils 24 Spieler, so dass jeder Teilnehmer 38 Blitzpartien zu spielen hatte. Zwischen der Vorrunde und Endrunde wurde eine großzügige Pause von ca. einer Stunde eingeplant, ansonsten wurde durchgespielt, was gerade im Finaldurchgang mit 23 Partien am Stück eine Herausforderung war.
In den Vorrunden konnten sich die hoch gehandelter Favoriten locker für das A Finale qualifizierten, was jedoch so einigen Spieler aus dem oberen Hälfte der Setzliste nicht gelang.
Im A-Finale zeichnete sich bereits nach einigen Runden ein Zweikampf zwischen IM Ilja Schneider und IM Oleg Spirin ab. Dieser sollte sich erst in Runde 20 entscheiden, als IM Schneider mit einem halben Punkt Vorsprung und Weiß das Duell für sich entscheiden konnte. Mit nur einem halben abgegebenen Punkt distanzierte der sympathische, für die Sfr. 1903 Berlin spielende, Internationale Meister die Konkurrenz, wobei IM Oleg Spirin auf dem zweiten Platz mit 21 Punkten aus 23 Partien ebenfalls einen hervorragenden Score erzielte.
Den geteilten dritten Platz erzielten mit Markus Nothnagel ( SV Griesheim) und Constantin Göbel ( Schott Mainz) zwei regional bekannte Blitzexperten, die weitere Titelträger auf Distanz hielten.
Im B Finale setzte sich souverän Reimund Ochmann ( SK Langen) mit 21 Punkten aus 23 Partien vor seinem Vereinskollegen Jörg Berkes und Gilgur Petreski ( Mainz Mombach) durch.
Die vier Spieler vom gastgebenden Verein Schachspielgemeinschaft Rödermark/Eppertshausen spielten bei der Vergabe der vorderen Plätze keine Rolle, jedoch konnten sich Frank Penzel und Christopher Bach immerhin für die Finalrunde A qualifizieren. Beide punkteten hier entsprechend ihrer Leistungszahl, wobei Nachwuchsspieler Christopher Bach mit einem Sieg über GM Mikhail Kozakov überraschte.
Thomas Richter und Waldemar Sosnowski erzielten im B Finale Mittelfeldplätze.